Bikaner, eine Grossstadt mit etwa 660.000 Einwohnern liegt im Norden des Bundesstaates Rajasthan. Rao Bikaji, ein nachgeborener und damit nicht erbberechtigter Sohn des Herrschers von Jodhpur aus dem Clan der Rathor-Rajputen, gründete im Jahre 1488 die am Rande der Wüste gelegene Stadt, die zugleich Hauptstadt des Fürstenstaates Bikaner wurde. Sie bestand zunächst nur aus einer einfachen Lehmfestung. Erst ab dem Ende des 16. Jahrhunderts bauten und erweiterten Raja Rai Singh (reg. 1571–1612), der in den Diensten des Grossmoguls Akbar I. stand und weite Gebiete von Marwar und von Gujarat beherrschte, sowie seine Nachfolger den heute noch bestehenden Stadtpalast, das Junagarh Fort. In der Phase des Niedergangs des Mogulreiches fiel das Gebiet in die Hände der Marathen; seit dem Jahr 1818 war es Protektorat der Briten, behielt jedoch grosse Teile seiner Souveränität. Kurz nach der indischen Unabhängigkeit (1947) wurde das ehemals riesige Staatsgebiet (ca. 60.000 km²) in mehrere Distrikte unterteilt (Bikaner, Churu, Sri Ganganagar und Hanumangarh). Im westlichen Umland von Bikaner nahe der Grenze zu Pakistan sind annähernd 120.000 Mann der indischen Streitkräfte stationiert.
Das Junagarh-Fort ist aus Ziegelsteinen erbaut und mit rötlich-gelbem Sandstein, im Innern zum Teil auch mit weissem Marmor verkleidet. Filigrane, manchmal etwas kitschig wirkende Holz-, Lack- und Stuckarbeiten mit Spiegel- und Glaseinlagen sowie Wandmalereien schmücken die Innenräume. Das Fort ist heute einer der am besten erhaltenen Rajputen-Paläste; es dient jedoch zu grossen Teilen als Museum.
Der Lakshmi-Nath-Temple mit seinem Shikhara-Turm wurde gemäss der Überlieferung ebenfalls von Raja Bikaji gegründet; vieles am heutigen Bau wurde jedoch später verändert oder hinzugefügt.
Der Lallgarh-Palace, in der Zeit zwischen 1902 und 1926 von Sir Swinton Jacob für den Maharadscha Ganga Singh im indo-orientalischen Stil gebaut, wird heute als Hotel genutzt.
Der sich mit seinen Dachpavillons (chhatris) und Balkonen (jharokhas) in architektonischer Hinsicht stärker an rajputischen Traditionen orientierende Laxmi-Niwas-Palace entstand ungefähr zur gleichen Zeit; auch er dient heute als Hotel.
Der um das Jahr 1500 erbaute, aber immer wieder veränderte zweigeschossige Bhandasar-Jain-Tempel trägt – trotz deutlich kleinerer Dimensionen – ebenfalls palastartige Züge. Auch hier finden sich Kacheln, Stuckarbeiten, Malereien und Blattgoldüberzüge; einige der mit weissem Marmor verkleideten Wandvorlagen sind mit farbigen Steinintarsien geschmückt.
In Bikaner befinden sich mehrere imposante Kaufmannspaläste (havelis), deren Fassaden hier jedoch – anders als in der Shekhawati-Region – nicht durch Malereien, sondern durch eine feine Steinbearbeitung überzeugen. Allen voran ist hier der Komplex der Rampuria Havelis zu nennen.
Ca. 8 km östlich an einem Teich mit Namen Devi Kund befinden sich die Verbrennungsstätten und somit auch die Kenotaphe (chhatris) der Maharajas von Bikaner.
Ca. 18 km südöstlich der Stadt liegt die einzige Kamelfarm Indiens. Hier werden Kamele gezüchtet, deren Milch getrunken werden kann.
Ca. 30 km südlich von Bikaner in der Kleinstadt Deshnok befindet sich der sogenannte „Rattentempel“ (Karni-Mata-Tempel).
Ca. 35 km südwestlich von Bikaner, am Ufer eines künstlich angelegten Sees, liegt der zu einem Hotel umfunktionierte Gajner Palace. Das Gelände umfasst ca. 6000 ha und ist zu einem kleinen Naturschutzgebiet geworden.
Es gehört schon etwas Mut dazu den Tempel der Göttin Karni Mata (ca. 30 km ausserhalb Bikaners) zu besuchen, ist er doch der einzige in Indien, in dem Ratten als heilig gelten und die unzähligen Tiere von den Pilgern mit Opfergaben gefüttert werden.
Göttin Karni Mata, vollbrachte viele Wundertaten. Als Fürst Bika, Gründer Bikaners, 1486 ein Lager in Dshonke aufschlugt, segnete ihn Karni Mata und prophezeite ihm ein glückliches und erforgreiches Leben. Einmal jedoch sollte sie einen ertrunkenen Sohn wieder ins Leben rufen. Die Schutzgöttin bat Yama, den Totengott, den Jungen aus seinem Reich freizugeben. Doch er gab nicht nach. Daraufhin erzürnte Sie und verfügte, dass Yama keins ihrer Kinder mehr nach dem Tode erhalten solle. Diese würden in ihrem Haus als Ratten reinkarnieren. Seitdem leben im Tempel von Karni Mata Ratten, die von den unzähligen Pilgern verehrt werden. Besonders Glück sollen diejenigen haben, die die einzige weisse Ratte des Tempels erblicken. Die schöne marmorne Eingangstor und Silbertüren im Inneren sind ein Geschenk Maharajas Ganga Singhs von Bikaner.
Einst galt das Kamel als Allahs Geschenk an den Menschen. Auch in der rajasthanischen Wüste Thar war in den Zeiten der Seidenstrasse das Leben ohne seine Dienste undenkbar. Stolz erhobenen Hauptes sind Kamele immer noch die Könige der Wüsten dieser Erde.
Am Morgen werden Sie in einem Jeep von Ihrem Hotel abgeholt. Nach einer kurzen Fahrt erreichen Sie den Treffpunkt wo "Ihr" Kamel bereits auf Sie wartet. Sie reiten etwa zwei Stunden lang gemächlich durch die Sanddünen der rajasthanischen Wüste Thar. Sie passieren kleine Dörfer mit typischen Lehmhütten und erhalten Einblick in das karge Leben der Bewohner. Wasser ist hier immer noch ein kostbares Gut. Eine rajasthanische Familie heisst Sie für eine Kaffee- oder Teepause willkommen, bevor Ihr Koch Ihnen ein einfaches vegetarisches Mittagessen bereitet. Am Nachmittag folgen weitere zwei Stunden auf Ihren Wüstenschiffen, bevor Sie sich von Ihrem Kamel verabschieden und mit dem Jeep zurück zu Ihrem Hotel gebracht werden.
Gerne bieten wir Ihnen auch mehrtägige Safaris mit Übernachtungen in der Wüste an.
Sie besuchen das Agricultural Research Center for Camels. Es handelt sich um die einzige Kamelzuchtfarm der Welt. Sie sehen die verschiedenen Züchtungen und erhalten Einblick in die Verhaltensweisen. Im angeschlossenen Kamelmuseum lernen Sie alles Wissenswerte über die Könige der Wüste. Natürlich gibt es auch die Gelgenheit für einen kurzen Ritt. Mutige Besucher können zudem ein Glas frische Kamelmilch probieren.
Vor über einem Jahrhundert baute Maharaja Ganga Singhji von Bikaner einen Palast, der der Zeit und der Wüstensonne seit über einem Jahrhundert standhält. Gelegen in Bikaner (Rajasthan), tief im Herzen der Thar-Wüste, hat der Lallgarh-Palast den Charme und die Pracht einer längst vergangenen Königszeit erhalten können.
Mit über 25 Jahren Erfahrung und persönlicher Kenntnis vieler Hotels haben wir für Sie die besten Empfehlungen zusammengestellt. Selbstverständlich können die Hotelkategorien auf unseren Rundreisen gemischt werden. Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot und beraten Sie jederzeit persönlich und kompetent, um Ihre perfekte Reise zu gestalten.
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Bikaner |
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