Asien | Indien

Gwalior

Gwalior, im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh ist eine der historisch und kulturell bedeutsamsten Städte Indiens. Der ca. 150 m hohe markante Burgberg über der Ebene dürfte bereits in früheren Zeiten Menschen als Zufluchtsort gedient haben. Im Mahabharata wird ein Ort namens Gopalkaksh erwähnt, der von einigen Forschern mit Gopadri oder Gopagiri identifiziert werden – beides sind alte Namen von Gwalior. Im 5. Jahrhundert nahm Suraj Sen, ein Rajputenfürst vom Stamm der Kachwahas, den Burgberg ein, der in der Folgezeit noch mehrfach den Besitzer wechselte. Im Jahr 1021 eroberten die Truppen Mahmud von Ghaznis den Burgberg und die zu seinen Füssen befindliche Ansiedlung; im Jahr 1231 wurden Stadt und Fort vom Sultan Iltutmish eingenommen. Mit zunehmender Schwäche des Sultanats von Delhi gewannen regionale Hindufürsten vom Stamm der Tomar, darunter auch Man Singh (reg. 1486–1516) die Oberhand, doch wurde er nach jahrelang andauerndem Konflikt durch die in Delhi residierende Lodi-Dynastie besiegt, die sich jedoch ihrerseits wenige Jahre später (1526) den Moguln unter Babur beugen musste. Nach dem Tod des letzten bedeutenden Grossmoguln Aurangzeb (1707) zerfiel das riesige Mogulreich – mehrere Provinzen machten sich unabhängig und von aussen mischten sich neue Mächte (Jats, Marathen, Briten) ein. Um 1725 gründete ein Marathengeneral die Scindia-Dynastie und den Fürstenstaat Gwalior, der auch unter britischer Oberherrschaft weiter existierte. Die Briten sorgten für stabile Verhältnisse, doch im Jahr 1857 geriet beim Sepoy-Aufstand alles ins Wanken und musste mit enormem Militäreinsatz bekämpft werden – Gwalior war ein Zentrum der aufständischen Soldaten. Im Jahr 1948 wurde der Fürstenstaat Gwalior in die Indische Union eingegliedert; acht Jahre später (1956) entstand der Bundesstaat Madhya Pradesh.

 

Übersicht

Die Stadt wird von einem etwa 150 m hohen und von insgesamt sieben Torbauten gesicherten Tafelberg (Fort Gwalior) überragt. Hier befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten:

Mehrere stehende und sitzende Jain-Tirthankaras wurden vom 7. bis zum 15. Jahrhundert aus dem Fels gehauen. Die grösste Figur stellt Rishabha (oder Adinath) dar und ist knapp 18 m hoch. Die Köpfe der Statuen wurden im Auftrag Baburs zerstört, doch später wieder erneuert.

Der mit farbigen Kacheln dekorierte Man-Singh-Palast entstand um 1500 und vereint hinduistische mit islamischen Dekorelementen. Vom Grossmogul Babur wurde er als „Perle“ bezeichnet.

Der Gurjari-Palast stammt aus derselben Zeit und wurde für die Lieblingsfrau Man Singhs erbaut. Er beherbergt heute ein archäologisches Museum.

Der hochaufragende Teli-ka-Mandir aus dem 8. Jahrhundert ist einer der eigenwilligsten Hindutempel überhaupt.

Eine Inschrift aus dem 9. Jahrhundert im kleinen Ganesh-Tempel zeigt erstmals in Indien die Zahl „0“.

Die beiden – restaurierten – Sas-Bahu-Tempel stammen aus dem 11. Jahrhundert stehen zum Schutz vor Regenwasser und freilaufenden Tieren auf einer Plattform (jagati); sie haben nichts mit Schwiegermutter (sas) und Schwiegertochter (bahu) zu tun, sondern sind dem Hindu-Gott Vishnu unter seinem Beinamen Shashtra Bahu geweiht. Beeindruckend ist die offene, beinahe schwebende Architektur des Haupttempels, die an Bauten der Jains (z. B. Ranakpur) erinnert.

Bedeutendstes historisches Bauwerk in der Unterstadt ist das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Ehren eines Sufi-Heiligen erbaute Ghaus-Mohammed-Mausoleum. Der quadratische, aber mit zahlreichen Vorsprüngen und Dachpavillons (chhatris) versehene Bau wird von einer zentralen Kuppel überhöht und von feingearbeiteten Jali-Fenstern umschlossen.

In seiner Umgebung finden sich weitere Grabmäler und Kenotaphe, darunter auch das Mausoleum für den Musiker Tansen.

Der Ende des 19. Jahrhunderts in europäischen Stilformen errichtete Jai-Vilas-Palace dient heute als Museum.

Der in den 1980er Jahren von der Industriellenfamilie Birla gestiftete Sonnentempel ist dem Sonnengott Surya geweiht. Der auf einem steinernen und von sieben Pferden gezogenen Wagen stehende Tempel ist eine verkleinerte Nachbildung des Sonnentempels von Konark.

Im Umkreis von etwa 50 km rund um Gwalior liegen mehrere bedeutende Tempel und Tempelkomplexe; insbesondere die Orte bzw. Stätten Naresar, Mitaoli, Pidhawali, Aiti, Bateshwar im Distrikt Morena sind zu nennen, aber auch die mogulzeitlichen Ruinen von Nurabad verdienen Beachtung. Rund 25 km südlich von Gwalior befinden sich die beiden Tempel von Amrol.

GWALIOR Wetter

Erlebnisse

Hotels

DINING_Silver_Saloon_Breakfast_Setup_jpg_transform_heroHomeDesktop_image DSC_0681 DSC_0952
Indien / Gwalior

Usha Kiran Palace (5 Sterne)

Der 120 Jahre alte Palast wurde ursprünglich vom Mahraja von Gwalior erbaut,  um dem König und der Königin von England eine würdige „Unterkunft“ zu bieten.  Das Bauwerk liegt direkt neben der Residenz des Maharajas von Gwalior und  ist umgeben von einer gepflegten Gartenanlage.

Die Prioritätshotels sind bei den publizierten Rundreisen in den jeweiligen Reisekategorien einkalkuliert. Die Prioritätshotels haben wir für die jeweilen Kategorien mit grösster Sorgfalt ausgewählt. Sie können die Hotels für Ihre Rundreise jedoch auch frei zusammenstellen. Gerne erstellen wir Ihnen Ihre individuelle Offerte oder beraten Sie.

OrtHotels
Gwalior

Prioritätshotels

Kategorie Hotel
SuperiorUsha Kiran Palace (5 Sterne)
DeluxeUsha Kiran Palace (5 Sterne)
RoyalUsha Kiran Palace (5 Sterne)